Schokoholics: Ist Schokoladengenuss gesund?

Wie schön wäre das: täglich eine Tafel Schokolade verzehren und Herz, Kreislauf und Nerven sind gesund! Das Herz des Genießers würde bei dieser Nachricht jedenfalls vor Freude hüpfen. Der zarte Schmelz und die Süße der Schokolade sind nun mal ein Feuer­werk für die Geschmacksrezeptoren. Manch ein Gourmet konsumiert daher mehr, als ihm gut tut. Und wahre „Schokoholics“ wollen ohne die verführerische Leckerei gar nicht mehr leben. Schokolade – schlecht für unsere Gesundheit? Oder doch ein gesundes Lebensmittel?

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Verführerisch: dunkle Schokoladentrüffel

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Doppelt lecker: Schokolade mit gerösteten Mandeln

Sind die Azteken an allem schuld?

Die ersten Kakao-Experten waren die Azteken. Sie haben die Kakaobohne schon vor Jahrtausenden genutzt. Jedoch nicht als Genussmittel. Sie brauten aus den Kakaobohnen einen herben Trank, der Heilkräfte besessen haben soll und der nach Erkenntnis der Forscher herb und bitter schmeckte. Im 16. Jahrhundert importierten die spanischen Eroberer den Kakao nach Europa. Dort entwickelte sich Schokolade bald zur begehrten Spezialität.

Das Conchieren macht den Gaumenkitzel

Die ersten Schokoladen hatten noch eine brüchig-sandige Konsistenz. Mit der Zeit erfand der Mensch immer raffiniertere Arten der Verarbeitung und Zubereitung. Durchschlagend war die Entwicklung der Conchiermaschine, welche Kakaomasse, Kakaobutter, Milch und Zucker unter Hitze schön cremig rührt und den Geschmack gefälliger werden lässt. Solchermaßen abgerundet entwickelt die Schokolade den verführerische Schmelz auf der Zunge. Ein Hochgenuss, der süchtig machen kann. Ist regelmäßige Schokoladenschleckerei gesundheitsschädlich?

Auf den Kakaogehalt kommt es an

Dunkle Schokoladehat 60 bis 85 Prozent Kakao und somit weniger Fett und Zucker als Milchschokolade. Kakao ist reich an Flavanol, das zur Familie der Flavonoide gehört. Diese Antioxidantien kommen auch in Tee, Rotwein, Früchten und Gemüsen vor. Antioxidantien sind u. a. in der Lage, freie Radikale zu neutralisieren. In Studien fand man heraus, dass Flavanole helfen können, den Blutdruck zu senken, da sie die Blutgefäße erweitern. Ein hoher Blutdruck ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle.

Jedoch: Valide Langzeitstudien fehlen. Die zugrunde liegenden Studien waren recht kurz, sie dauerten bis zu zwölf Wochen. Getestet wurden ca. 1.800 gesunde Erwachsene. Sie erhielten am Tag durchschnittlich 670 mg Flavanol in Kakao-Produkten. Das Ergebnis bei den Probanden: Eine kleine, aber wahrnehmbare Senkung des Blutdrucks um 1,8 mmHg war zu beobachten. Diese Wirkung kann dazu beitragen, dass das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen gesenkt wird. Schweizer Forscher wollen außerdem herausgefunden haben, dass Bitterschokolade gut gegen Stress ist. Sie soll die Ausschüttung von Stresshormonen hemmen und sogar die Stimmung heben.

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Allerfeinst: dunkle Schokolade für echte Kenner: die Criollo Grand cru

In Maßen genießen und auf Qualität achten

In Milchschokolade ist der Fett- und Zuckeranteil deutlich höher als in Bitterschokolade. Sie hat daher weniger Flavonol und sollte daher in Maßen genossen werden. Schokoladenliebhaber und Schokoholics sollten also öfter zu dunkler Schokolade greifen. Wichtig ist auch die Herkunft und Güte der Zutaten. Vom Verzehr minderwertiger, industriell hergestellter Schokolade sollte man eher Abstand nehmen. Lieber etwas weniger, aber dafür echte Qualität konsumieren. Wem seine Gesundheit lieb ist, der achtet auch auf regelmäßige Bewegung, Mahlzeiten aus frischen Zutaten und individuelle Strategien zum Stressabbau. A propos: Jetzt aber ist es Zeit für ein kleines Stückchen feiner dunkler Schokolade … aus der Konditorei Heinemann!

Quellen: https://www.cochrane.org/de/CD008893/wirkung-von-kakao-auf-den-blutdruck, http://www.wissenwaswirkt.org/dunkle-hasen-zu-ostern
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