
Der Rheinländer kennt den süßen Kerl als Weckmann. Mancherorts wird er besonders zu St. Martin verspeist, woanders zu Nikolaus. Dieses Hefegebäck läuft je nach Region unter Weckenmännchen, Stutenkerl oder Stutenmännchen, Pitschmann, Puckmann oder Weggbopp* – in südlichen Gefilden gar unter Krampus, wie der böse Begleiter des Nikolaus genannt wird. Während Nikolaus die braven Kinder beschenkt, werden der Sage nach die unartigen vom teuflischen Krampus bestraft.
Das traut man dem niedlichen Gebäck gar nicht zu. Bleiben wir also beim Weckmann. Wo kommt diese Figur eigentlich her? Der Weckmann steht in der Reihe der ‚Gebildebrote‘, welche im frühen Mittelalter den Büßern und Kranken, die die Eucharistie nicht empfangen konnten, als Kommunionsersatz verabreicht wurden.* Die Figuren stellten vermutlich den heiligen St. Martin oder den St. Nikolaus dar, wobei die heutige Tonpfeife den Bischofsstab interpretiert. Wenn heute ein Weckmann aus der Konditorei Heinemann stammt, ist er etwas ganz Besonderes. Warum?





Charakter durch Handarbeit: Heinemann-Weckmänner
In der Konditorei Heinemann gibt es den Weckmann in zwei Größen, handlich klein und etwas größer für den großen Hunger. Dazu, und nur auf Vorbestellung, backen die Bäcker und Konditoren einen drei Kilo schweren Kaventsmann, der auf einem Brett und mit Schleife hübsch verpackt ein eindrucksvolles Geschenk abgibt – oder in der Lage ist, eine Großfamilie zu sättigen. Den Weckmann gibt es mit oder ohne Rosinen, aber immer ist viel Liebe und echtes Handwerk im Spiel. Ein Blick hinter die Kulissen und in die Backstube zeigt: Jeder einzelne Heinemann-Weckmann wird per Hand geformt, jede Figur ist ein Unikat.
Der Teig: ein frischer Hefeteig, mit besten Zutaten wie hausgemachtem Orangeat und ausgesuchten Rosinen. Backstubenleiter Detlef Frentzen: „Unsere Rosinen haben eine tolle Qualität, sie sind hell, groß und saftig. So werden sie beim Backen nicht hart.“ Aus abgewogenen Teiglingen wird zunächst Kopf und Körper geformt. Noch sehen unsere Weckmänner etwas amöbenhaft aus. Auf dem Backblech werden die Formen dann per Hand platt geklopft. Detlef Frentzen setzt ein scharfes Messer an und ritzt beherzt und mit geübter Hand die Arme ein, dann schneidet er die Beine. Die Füßchen werden liebevoll eingedrückt und die Beinchen etwas auseinander gezogen. Zu guter Letzt wird die Pfeife in den Körper gedrückt und ein Arm darüber gelegt. Mit einem Pinsel wird noch ein Ei-Milch-Gemisch darüber verteilt, für den Glanz. Die Weckmänner sind backfertig. Im Ofen werden sie in einigen Minuten goldgelb. Per ‚Kleines Laster‘, die auffällig grünen Lieferwagen der Konditorei Heinemann, werden sie sofort in die Filialen geliefert und sorgen dann für einen besonderen Genuss – und für ein Lächeln im Gesicht.