Muttertagsideen aus der Konditorei Heinemann

Mama ist die Beste: die Erfindung des Muttertags

Schokoladenherzen zum Muttertag

Zu Ehren aller Mütter dachte man sich einst den Muttertag aus. An diesem Tag werden Mamas verwöhnt – mit Blumen, Torten, Pralinen oder Geschenken und einem schön gedeckten Frühstücks­tisch. Um die Entstehung des Muttertags indes ranken sich viele Mythen. War es eine einträgliche Idee des internationalen Blumenhandels? Ein geschickter Schachzug der Schmuck- und Edelsteinindustrie? Oder gar eine Erfindung der Nazis?

Mutterverehrung: schon seit der Antike

Angefangen hat die Geschichte der Mutterverehrung bereits in der griechischen Antike. Damals waren weniger die menschlichen Mütter gemeint, vielmehr wurden Göttinnen wie Rhea verehrt. Rhea war die Gemahlin von Kronos, mit dem sie gemeinsam den Fluss der Zeit bestimmte und über die Generationen herrschte. So hätte es unendlich weitergehen können. Es gab jedoch eine Prophezeiung, dass Kronos einst durch eines seiner Kinder abgesetzt werden würde. Kronos – nicht willens, seine Macht zu teilen – verschlang aus diesem Grunde alle Kinder, die Rhea ihm schenkte. Als Rhea jedoch ihren Sohn Zeus gebar, versteckte sie ihn vor dem Vater in einer Höhle und ließ ihn bewachen. Statt des Kindes präsentierte sie ihrem Mann einen in Windeln gewickelten Stein, den dieser sofort gierig verschlang. Kronos wurde erfolgreich hinters Licht geführt und hatte vermutlich Zahnschmerzen. Und tatsächlich geschah Jahre später, was prophezeit worden war: Zeus stürzte seinen Vater Kronos und machte sich selbst zum göttlichen Herrscher. Auch wenn Rhea dies geschickt eingefädelt hatte: Einen Muttertag feierten die alten Griechen deshalb noch lange nicht.

Willensstarke Kämpferin : die amerikanische Muttertags-Erfinderin Anna Jarvis (©Olairian/Wikipedia)
Willensstarke Kämpferin : die amerikanische Muttertags-Erfinderin Anna Jarvis (© Olairian/Wikipedia)

Erfinderin und Kritikerin des Muttertags: Anna Jarvis

Kämpferin für einen Tag zu Ehren der Mutter war eine Amerikanerin, die Frauenrechtlerin Anna Jarvis. Im Jahre 1907 rief sie den Feiertag “Mother‘s Day“/„Muttertag“ aus, da sie Leben und Wirken ihrer eigenen Mutter ehren wollte. Diese hatte in den USA eine Mütterbewegung gegründet und 1865 den „Mother‘s Friendship Day“ initiiert. Mit dem “Mother‘s Day“ wollte Jarvis also an die Arbeit ihrer Mutter anknüpfen. Ihr politisches Ziel war es aber auch, auf die gesellschaftliche Stellung der Frau aufmerksam zu machen und sich gehen Krieg und Verelendung zu stellen. Ihr Engagement zeigte Wirkung: 1914 wurde der “Mother‘s Day“ in den USA durch Beschluss des US-Kongresses offiziell als nationaler Feiertag eingeführt und verbreitete sich weiter Richtung Europa.

Zuerst wurde das Konzept des Muttertags im Vereinigten Königreich angenommen. Der Feiertag etablierte sich bald in anderen Ländern: 1917 in der Schweiz, 1918 in Finnland und Norwegen, 1919 in Schweden, ab 1923 in Deutschland und 1924 in Österreich. Erste Anzeichen der Kommerzialisierung ließen nicht lange auf sich warten: In Deutschland wurde der Muttertag sehr bald vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit „Ehret die Mutter“-Plakaten in den Schaufenstern beworben. Im Jahr 1926 legte die „Arbeitsgemeinschaft für Volksgesundung“ den Muttertag am zweiten Sonntag im Mai als offiziellen Feiertag fest.

Aber zurück nach Amerika: Die zunehmende Ökonomisierung des Muttertags in den 1920er-Jahren verärgerte die Initiatorin Anna Jarvis maßlos. Sie dokumentierte daher ihre Urheberschaft am „Mother‘s Day“ und versuchte, die Feier des Muttertags gerichtlich unterbinden zu lassen. Ihre Klage wurde abgewiesen und ihre Verbitterung darüber ging so weit, dass sie wegen Störung einer Muttertagsfeier kurzzeitig ins Gefängnis musste. Im Kampf gegen das, was aus ihrem Feiertag zu Ehren ihrer Mutter geworden war, investierte Anna Jarvis ihr gesamtes Erbe. Kurz vor ihrem Tod im Jahr 1948 erzählte sie in einem Interview, sie bedauere, den Tag ins Leben gerufen zu haben. Und: „Zu viele Leute schicken ihren Müttern Grußkarten. Ich halte das für eine schlechte Entschuldigung für den Brief, den du zu faul bist zu schreiben“. In den USA werden heute die finanziellen Aufwendungen für den Muttertag nur durch Weihnachten übertroffen.

In Deutschland war 1933 das dunkle Kapitel des Nationalsozialismus angebrochen. Nun wurde das Muttersein nicht nur zum Glück sondern auch zur heiligen biologischen Pflicht erklärt. Mutterschaft wurde zum Politikum. Besonders kinderreiche Mütter wurden als Heldinnen des Volkes gefeiert, da sie den „arischen“ Nachwuchs hervorbrachten. Die Feier des Muttertags wurde 1933 zum Feiertag erklärt und erstmals 1934 als „Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter“ zelebriert. Religiös anmutende Feierlichkeiten, die so genannten „Mütterweihen“, wurden in Konkurrenz zu christlichen Feiern begangen. 1938 wurde zusätzlich das „Ehrenkreuz der Deutschen Mutter“ eingeführt, als „sichtbares Zeichen des Dankes des Deutschen Volkes an kinderreiche Mütter“. Hitler erklärte die Mutterschaft zum „Schlachtfeld der Frau“ und erwartete, das sie das „Leben des geliebten Sohnes hingeben, wenn das Vaterland rufe“.

Arabische Kultur: Paradies unter den Füßen der Mutter

In Deutschland fällt der Muttertag seit 1923 immer auf den 2. Sonntag im Mai. In anderen Ländern kann das Datum variieren. Am 21. März, dem Frühlingsanfang, feiert man auch in einigen arabischen Ländern Muttertag, zum Beispiel in Syrien oder dem Libanon. An diesem Festtag verwöhnen und erfreuen Kinder ihre Mütter, sie machen Frühstück, malen, backen und kochen. Die Tradition ist dort noch recht jung, denn die Idee verbreitete sich erst in den 1950er-Jahren von Ägypten aus. Die Bedeutung und Wertschätzung der Mutter im Islam ist jedoch sehr viel älter. Ein überlieferter Ausspruch des Propheten Mohammed lautet: „Das Paradies liegt unter den Füßen der Mutter.”

Bild zum Muttertag
Süß: selbstgemaltes Bild zum Muttertag

Mutti macht‘s: tradierte Geschlechterrollen auf dem Prüfstand

Weil Mütter (von den großen Herausforderungen Alleinerziehender ganz zu schweigen) trotz aller emanzipatorischen Entwicklungen auch heute noch deutlich mehr bei Hausarbeit und Kindererziehung leisten als Väter, sehen manche Soziologen den Muttertag kritisch. Ein paar Blumen oder Pralinen sind schön, wiegen die ungleiche Verteilung von Arbeit indes nicht auf.

Désirée Waterstradt, Soziologin mit Forschungsgebiet Elternschaft, antwortet auf die Frage der Zeitung „Der Standard“, was ist daran sexistisch sei, wenn Kinder der Mama Gedichte aufsagen oder das Frühstück ans Bett bringen: „Dass sie das eben nur für Mama und nicht für Papa machen sollen. Solche geschlechterbezogenen Erwartungen sind noch immer allgegenwärtig und durchziehen unseren Alltag. Sie wirken als unsichtbare Kraft {…} Wenn Paare heute ihr erstes Kind erwarten, haben sie meist sehr konkrete Gleichheitsideale: Sie möchte ihren Beruf nicht aufgeben. Er möchte eine fürsorgende, nahe Beziehung zum Kind haben. Beide möchten sich die Hausarbeit teilen. Dieses Selbstverständnis passt nicht mehr so recht zu den Geschlechterrollen des 19. Jahrhunderts, die vor rund 100 Jahren zur Entstehung von Muttertag und Vatertag geführt haben – denn die waren als sich ergänzender Gegensatz angelegt: der distanziert-autoritäre Vater und die selbstaufopfernd-liebende Mutter. Heute wird das aber immer weniger als Ideal empfunden, sondern als leidvolle Beschränkung für beide.“ Und weiter: „Im 20. Jahrhundert wurde Frauen die Hauptlast der Fürsorgeverantwortung sowie die prinzipielle Schuld für Probleme zugewiesen. Es ist nicht leicht, sich von dieser gesellschaftlichen Erwartung zu lösen, denn sie hat sämtliche Strukturen geprägt – vom Kindergarten- und Schulsystem über den Arbeitsmarkt bis zur Politik.“ Es scheint, dass sich ein Wandel hin zu einer gerechteren Verteilung von Fürsorgearbeit in deutschen Familien nur langsam vollzieht.

Coronakrise und darüber hinaus: Frauen tragen die Hauptlast

Bis in unsere Gegenwart hinein ist es immer noch ein verbreitetes Familienmodell: Die Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt, der Mann verdient das Geld. Genau diese Aufgabenteilung kritisieren Soziologen schon lange. Und sie mahnen, dass die Coronakrise die Lage der Frauen noch verschärft hat. Erste Studien belegen einen gesellschaftlichen Rückschritt. Die Münchner Gender-Forscherin und Soziologin Paula Irene Villa Braslavsky hat durch ihre Forschung erkannt: „Mütter sind im Moment an einem Punkt, an dem sie aus der Erwerbsarbeit herausgedrängt werden. Sie müssen in der Arbeitsaufteilung daheim das Gros an Homeschooling schultern, auch wenn die Väter zu Hause sind“. Das alles passiere zu Lasten ihrer eigenen Gesundheit und ihres Wohlbefindens und vor allem zu Lasten ihrer eigenen Erwerbstätigkeit und ihrer materiellen Absicherung. Diese Probleme der Mutterschaft seien nicht neu und hätten nicht nur etwas mit der Krise zu tun, so die Soziologin.

Wahre Gleichberechtigung scheint also immer noch ein Ideal zu sein. Umso mehr ein Grund, die Leistungen der Mütter wahrzunehmen und zu würdigen. Wenn auch dieses Jahr wieder am zweiten Sonntag im Mai Muttertag gefeiert wird, könnte man diesen Tag einmal zum Anlass nehmen, die Rollenbilder in der eigenen Familie zu beleuchten – und vielleicht zu hinterfragen.

Muttertags-Herztorte
Nur eine von vielen Ideen zum Muttertag: die Herztorte von Heinemann

Verwöhnprogramm: Mütter lieben Heinemann

In jedem Fall aber ist es immer eine gute Idee, seine Mutter (und natürlich auch seinen Vater) liebevoll zu beschenken und seine Dankbarkeit immer wieder und auf alle erdenkliche Weise zu zeigen. Die Konditorei Heinemann hält für Torten-Fans und Freunde der feinen Confiserie eine reiche Auswahl an Muttertagstorten und liebevoll verpackten Pralinen bereit. Dazu gibt es – wie an jedem Tag – frisch gebackenes Brot und Gebäck für den Frühstückstisch, die gute selbstgemachte Heinemann-Marmelade, geräuchterten Lachs und Champagner. Diese feinen Spezialitäten erfreuen eigentlich immer, nicht nur zu Ehren- oder Feiertagen. Machen wir doch einfach jeden Tag zum Muttertag!

Heinemann zum Muttertag
Herzchen, Schleifchen und Genuss: bei Heinemann wird alles noch liebevoll von Hand verpackt
Heinemann-Pralinenherzen zum Muttertag
Herzig: frische Champagnetrüffel im Muttertagsoutfit

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Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Muttertag
https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Marie_Jarvis
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/the-new-arrivals-das-ist-arabischer-muttertag-a-1139708.html
https://www.derstandard.de/story/2000079457389/muttertag-haelt-veraltete-geschlechterrollen-lebendig
https://www.domradio.de/themen/ethik-und-moral/2019-05-12/vor-85-jahren-muttertag-wird-staatsfeiertag-ns-deutschland

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