Mit Leib und Seele Heinemann: Verkaufsleiterin Petra Müllegans

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Willkommen, bienvenue, welcome: Die Filiale in der Düsseldorfer Bahnstraße ist das Reich von Petra Müllegans

Frau Müllegans, Sie sind schon 42 Jahre bei der Konditorei Heinemann. Sind Sie ein treuer Mensch?
PM: Das könnte schon sein. Ich mache meine Arbeit einfach sehr gerne. Manche sagen: 42 Jahre im gleichen Unternehmen, das wäre mir zu langweilig. Aber das empfinde ich überhaupt nicht so. Eigentlich kann ich mir gar nicht vorstellen, woanders zu arbeiten. Wie könnte ich mich verbessern? Denn nirgendwo anders hätte ich mit so guten Waren zu tun. Und nirgendwo anders könnte ich so hinter den Werten des Unternehmens stehen: Handwerk, Qualität, Respekt und Achtung voreinander.

Können Sie sich an Ihren ersten Tag erinnern?
PM: Ziemlich genau. Ich hatte vergessen, dass ich eigentlich Berufsschule gehabt hätte. Daher war ich in der Filiale zur Arbeit erschienen. Dort gab man mir einfach das zu tun, was gerade anstand. Ich habe 900 Schneider-Wibbel-Garn-Pralinen einzeln in Cellophan gewickelt und verpackt. Damals wurde das tatsächlich noch im Geschäft gemacht, heute undenkbar.

Wie waren die Gründer Hermann und Hanni Heinemann als Chefs?
PM: Sie waren recht streng und ein wenig distanziert. Man respektierte einander. Man könnte sagen, alte Schule.

Wie sind Sie heute selbst als Chefin?
PM: Ich bemühe mich jeden Tag um ein gutes Betriebsklima. Hier in der Bahnstraße stimmt die Größe. Wir sind 40 Kollegen und arbeiten alle ebenerdig auf einer Fläche. So fällt die Kommunikation untereinander leicht. Jeden Vormittag haben wir ein „Powerbriefing“. Hier werden die wichtigsten Informtionen des Tages ausgetauscht. So ist jeder im Team auf dem aktuellen Stand. Dem Zusammenhalt im Team tut das auch gut. Natürlich kann ich es nicht immer jedem rechtmachen, aber ich bemühe mich stets um Lösungen, wenn es ein Problem gibt. Und sollte tatsächlich einmal der Stress überhand nehmen: Wir haben Pralinen!

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Zwei Schätze: Petra Müllegans und Starprodukt Champagnetrüffel

Haben Sie eine Arbeitsphilosophie?
PM: Ich bin eine Macherin. Ich mache auch alles mit. Ich stehe auch hinter der Kasse und räume die Waren ein, ich organisiere und plane. Schon in meiner Lehre habe ich alle Abteilungen durchlaufen. Daher kann ich Prozesse verstehen und einschätzen. Das hilft mir ungemein.

Konditorei Heinemann: Hier kommt der Gast nach Hause

Was ist das Wichtigste, was Sie in der Konditorei Heinemann gelernt haben?
PM: Ich denke, den roten Faden zu verfolgen, konsequent zu handeln. Bei Heinemann weicht man nicht vom eigenen Qualitätsanspruch ab. Auch nicht vom Corporate Design. Die Farbe Grün und z. B. unsere schwarzweißen Schürzen schaffen Wiedererkennbarkeit. Diese Konstanten sind wichtig für unseren Auftritt. Sie geben dem Gast das Gefühl, nach Hause zu kommen.

Sie sind später dann von Düsseldorf nach München gewechselt?
PM: Eigentlich sollte ich in der Vorweihnachtszeit nur für zwei Wochen unseren temporären Pralinenshop im Kaufhaus Beck am Rathauseck in München betreuen. Dort kannte man die Konditorei Heinemann ja kaum. Daher ließen wir die Münchner erst einmal unsere Champagnetrüffel probieren. Sie schlugen ein wie eine Bombe. Wir kamen mit der kleinen Produktion, die wir vor Ort eingerichtet hatten, nicht nach und mussten aus der Zentrale beliefert werden. Bei Beck fragte man uns, ob wir nicht dauerfhaft bleiben wollten. So wurden für mich aus zwei Wochen ganze 15 Jahre. Es war eine schöne Zeit. Aber als ich spürte, dass ich mich nicht mehr weiterentwickeln konnte, suchte ich eine Veränderung. Heinz-Richard Heinemann brauchte in Düsseldorf Unterstützung. So wurde ich Verkaufsleiterin der Konditorei-Heinemann-Filiale in der Bahnstraße.

Was ist der größte Unterschied zwischen Münchnern und Düsseldorfern?
PM: Alles ist unterschiedlich! Die Sprache sowieso. Die Besonderheiten habe ich aber schnell gelernt. Der Geschmack in Bayern ist deftiger. Man isst gerne schon früh um acht Bratwurst und trinkt ein Bier dazu. Bier gilt dort immer noch als Grundnahrungsmittel. Und man ist in vielerlei Hinsicht konservativer als im Rheinland. Bei uns wird gerne mal locker etwas ausprobiert, dort eher weniger.

Wie motivieren Sie Ihr Team?
PM: Ich hoffe, dass ich durch meine eigene Freude die anderen motiviere. Und durchs tägliche Vormachen und Vorleben. Ich investiere viel Energie in meine tägliche Arbeit, diese Energie bekomme ich von meinem Team zurück. Darüber hinaus kann man mit mir über alles reden, ich sorge dafür, dass die Kommunikation „flutscht“. Und ich suche immer nach konstruktiven Lösungen, wenn es mal hakt. Wir verstehen uns hier wirklich als ein Team. Hier kämpft nicht jeder für sich, wir verfolgen unsere Ziele alle gemeinsam.

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Teamworkerin: Frau Müllegans mit Mitarbeiterin Frau Köhler, die ihre erste Auszubildende war

Immer gesucht: Nachwuchs für das Heinemann-Team

Gibt es genug Nachwuchs für Ihre Branche?
PM: Guten Nachwuchs für den Service zu finden ist schwierig. Wir haben einen schönen Beruf, der sehr erfüllend sein kann. Jedoch müssen wir flexibel arbeiten – auch am Wochenende. Bei Vollzeit immer samstags und an zwei Sonntagen im Monat. Natürlich werden diese Tage ausgeglichen.Viele jedoch empfinden diesen Arbeitsrhythmus als nicht kompatibel mit ihrem Privatleben. Wir bieten daher auch viele Formen von Teilzeitarbeit an. Diese lässt sich flexibler gestalten. Grundsätzlich suchen wir immer neue Mitarbeiter – Auszubildende sowie erfahrene Kräfte. Besonders in der Vorweihnachtszeit und in der Ostersaison benötigen wir zusätzliche Unterstützung. Wer Lust hat, bei uns mitzuarbeiten, kann sich immer gerne melden.

Was bieten Sie Ihren Auszubildenden?
PM: Ein tolles Unternehmen, wie man es heute kaum noch findet. Mit besten Produkten und hohem Qualitätsanspruch. Eine Marke, die geliebt wird. Einen sichereren Arbeitsplatz. Wer bei Heinemann arbeitet, ist meist Überzeugungstäter und bleibt dem Unternehmen oft jahrzehntelang treu. Und wie man an mir sieht, sind alle Möglichkeiten der Weiterentwicklung gegeben.

Auch ein Genuss: Wertschätzung und Herzlichkeit

Was prägt das Verhältnis zu Ihren Kunden?
PM: In der Konditorei Heinemann sind wir keine Bussi-Bussi-Gesellschaft. Hier wird sich zur Begrüßung noch die Hand gereicht. Unser Stil ist es, eine freundliche Distanz zu den Kunden zu wahren. Doch gerade bei den vielen Stammkunden spürt man viel Herzlichkeit und Wertschätzung. Wir bekommen von unseren Gästen auch viel zurück, manchmal sogar in Form von kleinen Geschenken. Wir gehen gerne auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein. Wenn ein Gast einmal einen schwachen Tag hat und nicht kommen kann, liefern wir ihm das Essen auch per Kurier nach Hause.

Wenn ich mittags Lust auf ein Schnitzel habe, kann ich sicher sein, dass das Fleisch bei Heinemann von bester Herkunft und aus guter Haltung ist?
PM: Das können Sie, denn unser Chef Heinz-Richard Heinemann kontrolliert das persönlich. Er probiert außerdem absolut jedes neue Gericht. Erst, wenn es ihm schmeckt, kommt es auf die Karte.

Was vereint die Heinemann-Community?
PM: Ich denke, die Freude an ehrlicher Handwerkskunst, an gutem Geschmack, an verlässlicher Qualität, am Genuss. Über alle Generationen und Nationalitäten hinweg liebt man das an der Konditorei Heinemann.

Frau Müllegans, danke für das Gespräch.

Diashow: Die Moden ändern sich – die Leidenschaft für Heinemann bleibt. Petra Müllegans im Laufe der Jahrzehnte. © SW-Fotos: Otfried Schmidt

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  1. Hallo Pe ,ein wundervoller Beitrag den ich so unterschreiben würde!! !Mich hat es nach Jahren der „Abstinenz durch meine zwei wunderbaren Kinder“ wieder in meinen Betrieb zurück gezogen und ich unterstütze das Team in München….
    Pe habe ich zu verdanken das ich zur Urlaubsvertretung nach München durfte ,dann bin ich in München hängen geblieben,habe einige Jahre bei Ludwig Beck gearbeitet und zeitgleich Petra unterstützt. Meine große Liebe gefunden und zwei Kinder bekommen .Vor zwei Jahren hat sich dann der Kreis geschlossen und ich bin wieder ein Heinemann Mitglied geworden!!! !Liebe Grüße aus Bayern Claudia Stable

  2. Hallo, Petra! Ich weiß nicht, ob Du Dich noch an mich erinnerst!! Wir waren zusammen auf der Kö! Ich allerdings in der Küche mit Frau Mast, Kresse, Küppers, Müller und Meyer. Du warst im Laden mit Tanja Behrens, Uschi Drazny und und und!!! Ich bin dann zur Berliner Allee, hab den Umzug zur Bahnstraße mitgemacht und da bin ich nach einiger Zeit in den Laden gekommen. Da wurde ein Platz in Krefeld auf dem Ostwall frei. Ich habe mich dorthin versetzen lassen, da ich aus Krefeld bin. Dort habe ich einige Zeit die Verkaufsleitung übernommen und wußte aber, dass es eine andere geben soll. Dann kam Familie und nun bin ich zu Hause.Ich war 20 Jahre bei Heinemann und es hat mir riesen Spaß gemacht. Vielleicht komme ich mal zur BA!!!!
    Liebe Grüße Lisa Moll

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