Schokolade im Blut: Verkaufsleiterin Margit Kleuken

Diese Frau hat Power. Und wie sie selber sagt, Schokolade im Blut. Margit Kleuken, Verkaufsleiterin bei der Konditorei Heinemann in Krefeld, ist seit 30 Jahren ein wichtiger Teil der „Heinemannschaft“. Mit beispiellosem Engagement, Esprit und Charme ist sie eine der prägenden Persönlichkeiten der bekannten Konditorei. Die überzeugte Teamplayerin verrät, was eine gute Verkäuferin ausmacht und warum mehr junge Leute diesen Beruf ergreifen sollten. Weiteres Highlight: die gerade wiedereröffnete neue Verkaufsfläche am Schwanenmarkt.

6-Sterne-Jubiläum: 30 Jahre in der Heinemannschaft

Frau Kleuken, Sie tragen ein Namensschild mit goldenen Sternen, was bedeuten diese?
Etwas ganz Besonderes: Für 5 Jahre bei Heinemann schmücken wir uns mit einem Stern auf dem Namensschild. Dann sind wir Teil der Heinemann-„Sternentruppe“. Fünf Sterne bedeuten also 25 Jahre Zugehörigkeit. Und genau heute bin ich tatsächlich seit 30 Jahren bei Heinemann. Ich habe den sechsten Stern erreicht!

Wow, Glückwunsch!
Danke! Ich hoffe, der Platz reicht noch für viele weitere.

Hätten Sie zu Beginn Ihrer Laufbahn gedacht, dass Sie Heinemann so lange treu bleiben würden?
Unbedingt ja. Ich habe mich Anfang an mit dem Unternehmen identifiziert. Ich erinnere mich gut an meine ersten Wochen in Mönchengladbach.

Margit Kleuken: steile Karriere als Teamplayerin

Erzählen Sie mal von Ihrer Anfangszeit!
Es gab klare Strukturen, gewürzt mit viel Menschlichkeit. Ich durfte erst einmal die ganze Produktpalette kennenlernen. Ich besuchte die Backstube und die Confiserie und habe begriffen, welche Arbeit und wieviel Liebe hinter jeder einzelnen Praline, jedem Stückchen Torte steht. Ich habe mir viele Notizen gemacht und alles verinnerlicht und dann realisiert, dass ich hier in der Königsklasse arbeite.
Als Moerser Mädel hatte ich meine Ausbildung von 1980 bis 1983 in einer dort alteingesessenen Konditorei gemacht. Ich war zielstrebig und hatte enorm viel Spaß an der Arbeit, sie fiel mir leicht und war genau die richtige für mich. Ich schloss meine Ausbildung als Innungsbeste ab. Dadurch bekam ich die Chance, als an Leistungswettbewerben teilzunehmen. Ich wurde erste Kammersiegerin und zweite Landessiegerin. Später erwarb ich noch den Ausbildereignungsschein an der Handwerkskammer Düsseldorf und übernahm fortan Verantwortung für die Ausbildung junger Menschen. Durch mein Ehrenamt als Prüferin für die Innung Rhein-Ruhr erhielt ich viele Einblicke, wie andere Betriebe ausbilden. Zu Heinemann kam ich im Jahr 1992 als Verkaufsleiterin. Als ich dann erfuhr, dass aus dem Heinz-Richard-Heinemann-Fond auch Preisgelder für besonders erfolgreiche Prüflinge ausgeschüttet werden, machte mich das umso stolzer, zu diesem Unternehmen dazuzugehören.

Nur gemeinsam sind wir stark und erfolgreich.

Margit Kleuken

Sie leiten heute in Krefeld 12 Mitarbeiter an. Wie ist Ihr Führungsstil?
Was mich am meisten auszeichnet: Ich bin Teamplayerin. Denn nur gemeinsam sind wir stark und erfolgreich. Und ich kann sehr gut motivieren. Das bedeutet auch, die Stärken bei jedem Mitarbeiter herauszufinden und diese zu fördern. Dann ist es mir wichtig, dass wir im Team voreinander Respekt haben, uns fair und auf Augenhöhe begegnen und so eine wirkliche Einheit bilden. Wir stärken uns gegenseitig.

Was zeichnet ihr Heinemann-Team aus?
Ich habe das Glück, eine wertvolle Verkaufsmannschaft an meiner Seite zu haben. Wir alle haben Schokolade im Blut und wir lieben Menschen – gute Voraussetzungen für diesen Job. Diese Menschenliebe zeichnet definitiv auch meine engste Vertraute und Stellvertreterin, Esra Karayigit, aus. Auch sie machte ihren Abschluss als Jahrgangsbeste. Im Doppelpack betreuen wir die Auszubildenden. Uns ist es eine Freude, unser Wissen weiterzugeben und junge Menschen für die Ausbildung als Fachverkäufer zu begeistern. Auch Jennifer Cranen ist seit ihrer Ausbildung eine meiner geschätzten Mitarbeiterinnen. Ihr Arbeitseinsatz ist beispiellos und dank ihr ist hier alles so blitzblank, dass wir jederzeit eine Operation am offenen Herzen durchführen könnten. Wichtig im Team ist auch Leonie Peltzer. Sie ist seit 2019 dabei. Als gelernte Konditorin hat sie eine besondere Produktkenntnis und beherrscht die Warenpflege. Obwohl sie die Jüngste im Team ist, ist sie sehr souverän und selbständig, dazu unermüdlich einsatzbereit. Diese Mitarbeiterinnen konnte ich heute persönlich vorstellen. Doch unser Dreamteam machen alle unsere Mitarbeiterinnen perfekt – jede auf ihre ganz besonderer Art und Weise. Ich bin sehr stolz auf sie alle.

Verkaufstalent? Auf zu Heinemann!

Was macht eigentlich eine gute Verkäuferin oder einen guten Verkäufer aus?
Man sollte sich mit den Produkten und dem Unternehmen identifizieren. Fleißig, teamfähig, zugewandt und ein Menschenfreund sein. Und wie gesagt: Bei uns wird auch jeder gemäß seinen besonderen Talenten gefördert.

Haben Sie ein persönliches Arbeitsmotto?
Ich sehe mich als Vorbild und übernehme gerne Verantwortung. Ich bin die Verbindung zu dem, was das Unternehmen vorgibt und die Übersetzerin dessen in Richtung meines Teams. Mit dem Ziel, dass alles rundläuft und sich die Linie, die Heinemann so erfolgreich macht, in jeder Stadt gleichermaßen fortsetzt.

Ein „Heinemännchen“ zu sein, ist ein Job mit Zukunft.

Margit Kleuken

Von was würden neue Mitglieder im Heinemann-Verkaufsteam profitieren? Was fänden sie woanders nicht?
Heinemann ist in jeder Hinsicht etwas ganz Besonderes. Es ist nicht nur ein Arbeitsplatz, es ist ein stückweit unser Zuhause. Wir sind eine Familie. Unsere Produkte sind von allerhöchster Qualität, hinter diesen kann man einfach bedingungslos stehen und wir sind stolz darauf. Wir haben die besten Trüffel mit Champagne der Welt! Wir haben die berühmte Herrentorte erfunden! Wir haben den besten Baumkuchen weit und breit! Und natürlich teilen wir die Überzeugung, dass die Konditorei Heinemann zu den Besten Europas gehört. Wir arbeiten hier in einem wahren Paradies, im Pralinenparadies (lacht).

Es macht uns Freude, unsere Kunden zu verwöhnen und wir erleben hier so viel positive Energie. Jeder, der sich für einen Job im Verkauf interessiert, ob gelernt oder Quereinsteiger – wird von uns offen aufgenommen, bekommt alles gezeigt, wird in Ruhe eingeführt und angelernt. Wer bei uns seine Ausbildung gemacht hat, kommt in der ganzen Branche zurecht. Wir sind eben auch in Sachen Ausbildung die Königsklasse. Heinemann bietet zudem viele Aufstiegschancen und immense Fortbildungsmöglichkeiten oder Coachings. Bei uns bekommt man pünktlich sein Gehalt. Ich finde, dafür kann man auch gerne in Kauf nehmen, dass man zum Teil am Wochenende arbeitet. Dafür hat man an anderen Tagen frei, das ist doch auch schön. Außerdem: Handwerk hat goldenen Boden, wie man so schön sagt. Die Konditorei Heinemann ist immer gut durch Krisenzeiten gekommen. Daher ist es nicht nur eine Freude, ein „Heinemännchen“ zu sein, es ist auch ein Job mit Zukunft.

Zu Gast im eigenen Café: per Interims-Verkaufsfläche

Einige Wochen lang wurde die Verkaufsfläche im Erdgeschoss umgebaut und vergrößert. Jetzt ist Neueröffnung. Wie erlebten Sie diese Wochen?
Wir haben uns dazu entschieden, übergangsweise oben im Café zu verkaufen, damit unten in Ruhe umgebaut werden konnte. Dank unseres Kreativdirektors Horst Mindt und der bauleitenden Architektin Frau Wolff haben wir ein super professionelle Interims-Ladeneinrichtung erhalten. Für die Gäste waren wir großes Kino, sie konnten uns in Aktion beobachten. Wir wiederum hatten die Freude, einmal in die unmaskierten Gesicht er der Café-Besucher zu blicken, die Freundlichkeit und Zufriedenheit der Menschen zu spüren. Die Leute kommen ja nicht nur einfach zum Mittagessen oder Kaffee, sie kommen, weil sie sich bei uns wohlfühlen. Dies zu erleben, hat uns auch ganz viel gegeben.

Aber natürlich freuen wir uns jetzt darauf, ab sofort wieder unten in der neuen schicken Verkaufsfläche zu agieren. Hier können wir den Kunden aufs Beste empfangen, bedienen und beraten. Die Atmosphäre ist wie oben im Café: gediegen und elegant, aber auf eine schlichte und moderne Weise. Vom Marmorboden über die Verkaufstheken bis zu den hölzernen Wandpaneelen ist alles von erstklassiger Qualität. Passend also zu unserer Produktwelt. Der Kunde wird bei uns in Krefeld ein wundervolles Einkaufserlebnis haben. Krefeld erstrahlt im neuen Glanz.

Ich finde für diese besondere und turbulente Zeit und für das jetzt sichtbare Ergebnis nur ein Stichwort: wertvoll. Wertvoll war auch mein Team. Es ist über sich hinausgewachsen und hat wirklich jede Herausforderung angenommen. Auch unsere Handwerker waren wertvoll, sie haben alles gegeben und sind plangemäß fertig geworden. Fachlich und menschlich waren sie alle einfach top. Der neue Verkaufsraum ist nicht nur wunderschön und hochwertig geworden, wir haben ca. 50 Quadratmeter dazugewonnen. Was unser Chef Heinz-Richard Heinemann uns mit diesem Umbau ermöglicht, macht mir Gänsehaut. Es war schon ein mutiger Schritt, besonders in dieser schwierigen Zeit. Wir alle sind dankbar für das Vertrauen, welches Heinz-Richard Heinemann mit diesen kostspieligen Maßnahmen in uns setzt. Wir werden seinen Vertrauensvorschuss mit Höchstleistungen, Einsatzfreude und hoffentlich gutem Erfolg belohnen. Und wir werden unseren schönen neuen Arbeitsplatz wertschätzen und genießen.

Ein wundervolles Einkaufserlebnis –
Krefeld erstrahlt im neuen Glanz.

Margit Kleuken

Wo wir von Design und Einrichtung sprechen: wie dekorierte man früher, wie heute?
Heinemann stand schon immer für eine gewisse Üppigkeit und Sinnlichkeit, auch bei der Dekoration. Früher wurde überbordend geschmückt. Durch den Zeitgeist hat sich jedoch der Stil der üppigen Dekorationen etwas verändert. Mein Team und ich haben Freude an den vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten, die wir verwirklichen dürfen. Dekoration ist meine persönliche Leidenschaft.

Die Krefelder: offen, lustig, feierfreudig

Was zeichnet die Krefelder Kundschaft aus?
Der Krefelder ist als echter Rheinländer offen für Neues, probiert gerne neue Produkte aus und ist vor allem sehr kommunikativ. Viele Stammkunden halten gern ein kleines Schwätzchen oder winken uns im Vorbeigehen von draußen zu. Der Krefelder feiert auch gerne. Wir erleben hier viele fröhliche Frühstückstreffen und Kaffeerunden. Kurz: Es ist ein angenehmer Menschenschlag. Ich beobachte außerdem, dass unser Publikum immer jünger wird. Viele Familien mit kleinen Kindern kommen vorbei und genießen es, bei Heinemann verwöhnt zu werden. Wir gehen ja schließlich mit dem Zeitgeist und unsere Produkte sprechen jeden an, der guten Geschmack hat.

Erinnern Sie sich an eine besonders lustige Begebenheit mit einem Kunden?
Wir erleben täglich so viele nette und charmante Begegnungen mit unseren Kunden. Diese befinden sich ja im Pralinenparadies und sind daher meist gut gelaunt und positiv gestimmt. Sie gönnen sich selbst etwas oder kaufen ein schönes Geschenk für ihre Lieben. Lustig war kürzlich eine Dame, die unbedingt bei uns ein Schokoticket (Anm.: Schülerticket der Rheinbahn) kaufen wollte und der wir erst mal erklären mussten, dass sie bei uns leider an der falschen Adresse ist (lacht).

Bietet die Konditorei Heinemann eine besondere Krefelder Spezialität an?
Natürlich, die leckeren Krefelder Sie-Knöngels – ganz köstlich! Übrigens auch eine Erfindung von Heinemann Senior – die kleinen Fadenknäuel sind eine Reminiszenz an die Kultur Krefelds als Samt- und Seidenstadt. Bei den Sie-Knöngels handelt es sich um Trüffel mit zarter Nussmasse, mit Heinemann-Schokolade überzogen und umgeben von gerösteten Haselnüssen.

Was gönnen Sie sich persönlich am liebsten als Gast im Café Heinemann?
Ich nehme am liebsten einfach einmal unser Ambiente wahr und genieße es. Ich sauge die Atmosphäre auf. Egal, ob mit einem Kaffee, einem Stückchen Torte oder einem kleinen Mittagsgericht.

Wenn Sie aus Versehen eine Nacht in Ihrem Geschäft eingeschlossen werden würden,
was würden Sie essen?
Die Herrentorte ist auf jeden Fall einer meiner Favoriten. Mein Problem aber ist: Ich mag alles sehr gerne (lacht)! Ich richte mich einfach nach den Spezialitäten der jeweiligen Jahreszeit.

Liebe Frau Kleuken, danke für das Gespräch.